Schwäbischer Alberein – Ortsgruppe Melchingen
In den “Blättern“ des Schwäbischen Albvereins (gegründet 1888) erscheint auch die Ortsgruppe Melchingen zum ersten Mal 1892 mit 3 Mitgliedern. Eine Zusammenfassung zur Gründung der Ortsgruppe und der Mitgliederbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jh. findet sich in der Festschrift anlässlich des 100 – jährigen Jubiläums 1992.
Seit der Neugründung der Ortsgruppe 1953 ist der Albverein ein fester Bestandteil im Melchinger Vereinsleben. Zunächst war die Ortsgruppe im Lichtensteingau. Nach der Gemeindereform 1972 und damit verbunden der Eingemeindung nach Burladingen wechselte man in den Zollergau.
Im Anschluss an die 1200 – Jahrfeier des Dorfes im Jahr 1972 überließ die Gemeinde der Albvereinsortsgruppe die von Zimmermann Peter Schanz geschaffene Holzhütte, die beim Festumzug als Umzugswagen fungierte.
Sie wurde nach langem Ringen um einen geeigneten Platz schließlich am „Köbele“ aufgestellt und federführend durch Peter Hirlinger innen ausgebaut. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrfach durch An- und Zubauten erweitert. Seither wird sie als Vereinsheim genutzt.
Die Grillstelle und der Kinderspielplatz, die vom Albverein gemeinsam mit dem Forst in Stand gehalten werden, entwickeln sich zum beliebten Rastplatz und Treffpunkt für Grillfeste. Heute wird der Platz weit über die Grenzen Melchingens hinaus geschätzt und ist teilweise dementsprechend stark frequentiert. Anlässlich des 25- jährigen Jubiläums der Hütte wurde die Anlage – federführend durch Rudolf Schanz – um einen Volleyballplatz erweitert. Von Beginn an wurde die Hütte als Schutzhütte ausgewiesen und an den Wochenenden durch Vereinsmitglieder bewirtschaftet.
Die Vereinsaktivitäten haben sich über die vielen Jahre – auch abhängig vom gesellschaftlichen Wandel – immer wieder verändert. Im Fokus stand aber stets die gemeinschaftliche Unternehmung insbesondere das Wandern sowie die Freude an der Natur. So wurden in den 50er und 60er Jahren noch ausschließlich sonntägliche Halbtageswanderungen in der näheren Umgebung durchgeführt. Schließlich wurde samstags gearbeitet und sonntags stand zuerst der Kirchgang an. In den 70er Jahren wurde das Programm mit Tageswanderungen und –ausflügen erweitert. Zu dieser Zeit wurden durch Vertrauensmann Peter Hirlinger und seinen damaligen Stellvertreter und Wanderwart Heribert Barth auch erste mehrtägige Gebirgstouren ins Leben gerufen. Dies brachte dem Verein junge Mitglieder. Diese Touren wurden auch von den späteren Vertrauensmännern Heribert Barth und Rudolf Schanz bis heute weitergeführt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt bei der Instandhaltung und Pflege der Wanderwege auf Melchinger Gemarkung. Da hier kein offiziell eingetragener Albvereinsweg verlief, beantragte damals Peter Hirlinger einen Verbindungsweg von Erpfingen aus über Melchingen zum bekannten HW1 Traufweg nach Salmendingen.
Neben dem Wandern bringt sich der Albverein mit zahlreichen Aktionen ins Melchinger Dorfgeschehen ein. So ist z.B. die Skiausfahrt, die zum ersten Mal in den 70er Jahren nach Mellau ging, nicht nur bei den eigenen Vereinsmitgliedern beliebt. Auch mit der Sonnwendfeier in der zweiten Junihälfte, dem Volleyballturnier und der Bewirtung am Töpfermarkt bereicherte bzw. bereichert die Ortsgruppe bis heute das Dorfleben.
Nachdem es im Verein in den letzten Jahren ruhiger wurde und die Mitgliederzahlen schrumpften, kamen durch die Familiengruppe der Ortsgruppe Stetten u.H. und der daraus resultierenden Familienkooperation der beiden Ortsgruppen neue Mitglieder und frischer Wind in den Verein. Dies zeigt sich ganz aktuell auch in einem Umbruch bei der Vorstandschaft.
Die Familiengruppe versucht mit zahlreichen Aktionen wie Themenwanderungen, Kletterangeboten, Hüttenwochenenden oder Bastelaktionen insbesondere Familien mit Kindern und Jugendlichen für den Albverein zu begeistern.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage:
https://melchingen.albverein.eu/
Vertrauensmänner:
1892 Eduard Faigle (Vater von PostJakob, erster Vertrauensmann)
weitere Vertrauensmänner ohne die Zuordnung der Jahreszahl, weil es nicht genau zugeordnet werden kann: Hermann Fecker (Lehrer), Adolf Maichle, Sebastian Klaiber (Lehrer)
1953 – 1961 Alban Maichle
1961 – 1964 Franz Fechter
1964 – 1989 Peter Hirlinger
1989 – 1995 Heribert Barth
1995 – 2022 Rudolf Schanz
Seit 2022 Klaus Szaukellis